Belt-and-Road Initiative und Zivilgesellschaft
Was:
- Zivilgesellschaft und NGOs in China
- Seidenstraßenstrategie (BRI), AIIB und Europa mit bes. Fokus auf Umwelt- und Sozialstandards
- China als neuer Geber in der internationalen Entwicklungspolitik
- China und Umwelt- und Klimaschutz
- Arbeitsrechte in China
- Sehr gute, weit verzweigte Vernetzung mit chin./asiatischen NGOs
Wie:
- Vorträge
- Teilnahme an Podiumsdiskussionen
- Moderation von Veranstaltungen in diesen Themenbereichen
- Produktion und Angebot von Informationsmaterial (Kurzanalysen, Studien, Gutachten)
2012 gründete Nora Sausmikat zusammen mit Klaus Fritsche und mit Unterstützung der Robert Bosch Stiftung, später auch der Stiftung Mercator das EU-China NGO Twinning Programm (eu-china-twinning.org). Der Begriff „Twinning“ lehnt sich hierbei an den englischen Begriff für Städtepartnerschaften an. Ziel war es, langfristige Partnerschaften zwischen NGOs in Europa und China zu schaffen. Dieses Programm lief von 2012-2019, durchgeführt vom China-Programm der Stiftung Asienhaus, CANGO und dem Climate Action Network Europe. Jeder Jahrgang wurde in einer Dokumentationsbroschüre festgehalten, die hier nicht im Einzelnen aufgeführt werden.
Darüber hinaus gründete Nora Sausmikat 2016 das Seidenstraßenprojekt im China-Programm der Stiftung Asienhaus, welches einen besonderen Schwerpunkt auf den zivilgesellschaftlichen Blick auf die Belt-und Road Initiative der Volksrepublik China legte.
Statements:
The outspoken environmental journalist Feng Yongfeng is introducing a part in his book “A Call to Arms for Non-Governmental Forces” where he starts to question the power relationship between state, industry and non-governmental forces. By evaluating the function of the government in supporting the development of environmental NGOs in China (and even declare their ‘services’ as belonging to governmental public purchase) he calls for a change in the relationship between government, industry and NGOs. Also Hong Dayong states and proves that the Chinese environmental movement is a ‘top-down’ led movement with ENGOs serving as ‘governmental helpers’ or partners. Whereas Feng and Hong no longer question the ‘service function’ of ENGOs in China, foreign research is still stuck in this dispute/controversy. (…) Nevertheless, most scholars agree that the Chinese ‘unofficial’ (minjian) actions cannot be described within the normative parameters of the West’s conceptions of NGOs. (…) Also, as Eva Pils clearly pointed out, most attempts to integrate the concept of civil society into a non-democratic, post-authoritarian context like China ends up in providing conceptual frameworks of corporatism and fragmented authoritarianism. (…) Both the collapse of the Soviet Union and the ‘colour revolutions’ fostered an atmosphere of mistrust and anxiety in the Chinese administration towards social organizations (shehui tuanti).” (aus: Nora Sausmikat, “Chinese environmental movements” in Carmen Meinert (ed.), Nature, Environment, and Culture in East Asia 2013)
Anlässlich der im November 2014 durchgeführten Konsultationen von Weltbank und BMZ über die Reform der Umwelt- und Sozialstandards der Weltbank rief der Sprecher für Entwicklungspolitik Uwe Kekeritz am 13.11.2014 erneut dazu auf, dass das Argument „wenn wir es nicht machen, macht es China“ nicht zu einer Abwärtsspirale bei den Standards für die Kreditvergabe führen dürfe. (aus: Sausmikat, Chinas Rohstoffhunger)
2008 hat die chinesische Regierung den Slogan »One World, one Dream« bekanntgemacht – der auch als Aufforderung verstanden werden konnte, den Klimawandel und andere globale Probleme gemeinsam zu lösen. 2013 wurde der Slogan schließlich in »China dream« umgewandelt. Silk Road bottom-up beschäftigt sich mit den Träumen von Chinas Nachbarn. Die Förderung von Infrastruktur ist heute wieder ein magisches Mantra geworden für den Glauben an ein bestimmtes Entwicklungsparadigma. Sicher muss man hier genau abwägen zwischen Kosten und Nutzen. (aus Sausmikat/ Einführung, Silk-Road bottom-up)
Im Februar 2017 hat das französische Parlament ein bahnbrechendes Gesetz verabschiedet, dass die Sorgfaltspflicht von Firmen stärker in den Fokus stellt. Das Gesetz verlangt, dass die Leitprinzipien für Wirtschaft und Menschenrechte der Vereinten Nationen für französische Unternehmen verpflichtend werden. Würden die BRI-Investitionen in einem solchen Rahmen erfolgen, wärre ein eine nachhaltige und faire Entwicklung wahrscheinlicher. (aus Sausmikat/ Einführung, Silk-Road bottom-up)
Unter welchen Bedingungen entstehen die Waren, die wir konsumieren? Und wer muss sich wo an welche Regeln halten? 2.772 Streiks und Proteste hat die Hongkonger NGO China Labour Bulletin für 2015 dokumentiert, die meisten davon entlang der Ostküste. Damit hat sich die Zahl im Vergleich zum Vorjahr mehr als verdoppelt. Vor allem zunehmend schlechte Arbeitsbedingungen, geringe Löhne sowie unzureichende Renten treiben die Menschen auf die Straße. (aus Sausmikat/Vorwort, Chinesische Arbeitswelten)
Nora Sausmikat zu Zivilgesellschaft in China:
Civil Society Dilemmas in Dealing with China (2009)
Sausmikat, Nora Schriftenreihe EU-China Hintergrundinformationen, 4/2009, EU-China Civil Society Forum, 22. März 2009
公民社会在中国之困惑 (Civil Society Dilemmas in Dealing with China) (2009)
Sausmikat, Nora, Schriftenreihe EU-China Hintergrundinformationen, 4/2009, EU-China Civil Society Forum, 8.4.2009
Die Bedeutung von Civil Society und NGOs in der V.R. China (The meaning of NGOs and Civil Society in the P.R of China). Introduction to Yu Keping. Focus Asien No. 11. Essen: Asienstiftung 2003.
(with Thomas Heberer). China und Zivilgesellschaft. In: J. Betz, W. Hein (eds). Neues Jahrbuch Dritte Welt 2005 – Zivilgesellschaft. Wiesbaden: Verlag für Sozialwissenschaften 2005, S. 208-239.
Xifang gongmin shehui guanshe he zhongguo ma? In: Nankai Xuebao, No. 2, 2005, S. 64-71.
Different Analysis and Activities by Chinese and European NGOs. Chinese and European NGOs active in three different fields. In: Global Concerns – Global Cooperation. How European and Chinese NGOs Can Learn from Each Other, Essen: Asienstiftung, pp.: 6-8, 10-15.
中欧非政府组织的分析和活动. 中欧非政府组织活跃于三个不同领域 全球合作中欧非政府组织如何相互学习论文集. Essen: Asienstiftung, pp.: 6-8, 10-15.
Selbstorganisation und Interessenvertretung der Bauern und Verbraucher in China, In: Asienstiftung (Hg.), Landwirtschaft in China: Zwischen Selbstversorgung und Weltmarktintegration, Essen: Asienstiftung 2010, S. 29-37.
Self-organization and interest representation of Chinese farmers and consumers, In: Asienstiftung (ed.), Agriculture in China: Between self-sufficiency and global integration, Essen: Asienstiftung 2011, pp. 29-37.
Chinese environmental movements: civil society discourses on climate change and environmental protection. In: Carmen Meinert (Hg.). Nature, Environment, and Culture in East Asia: The Challenge of Climate Change. Leiden: Brill 2013, S. 197-229.
Wir bauen uns eine Zivilgesellschaft. China erlaubt, sich in Bürger-Organisationen zu engagieren, kontrolliert diese aber scharf. In: Süddeutsche Zeitung 28.4.2015.
Grenzüberschreitende zivilgesellschaftliche Kooperation zwischen China und Myanmar. In: Südostasien Nr. 2, 2014.
Die etwas andere Zivilgesellschaft. Bürgerengagement und nichtstaatliche Organisationen in China. In: Newsletter für Engagement und Partizipation in Europa 11/2015.
Literaturtipps zum Thema „Zivilgesellschaft in China“. Köln: Stiftung Asienhaus 2015.
Nachhaltigkeit schaffen zwischen Brüssel und Beijing: Das EU-China NGO Twinning Programm, Interview mit Nora Sausmikat und Inga Gebauer. In: Prof. Dr. Gesa Birnkraut, Prof. Dr. Bettina Hohn, Dr. Rainer Lisowski, Prof. Dr. Rolf Wortmann (Hg.) Jahrbuch für Management in Nonprofit-Organisationen 2015 (Nonprofit Management Yearbook 2015). Berlin/ Münster: Lit-Verlag 2015, S. 117-129.
Opportunities and Challenges for EU-China Civil-Society Collaboration. In: Andreas Fulda (Hg.), Civil Society Contributions to Policy Innovations in the PR China, Environment, Social Development and International Cooperation. Palgrave Macmillan 2015, pp. 221-246.
Soziale Bewegungen in Taiwan: Arbeiter-, Frauen- und Agrarbewegung. Blickwechsel 2016, Köln: Stiftung Asienhaus.